Systeme zur Fledermausbeobachtung



Masten für Fledermausbeobachtung

Bei der Entwicklung von Windkraftprojekten sind zahlreiche Impaktstudien Pflicht. Ein wichtiger Bestandteil ist die kontinuierliche Beobachtung von Fledermäusen am geplanten Standort. Üblicherweise sollte diese Beobachtung die Hauptaktivitätszeit der Fledermäuse im Jahresverlauf abdecken. Meist wird daher eine Dauerbeobachtung mit automatischen Systemen zur Aufnahme von Fledermausrufen von Anfang März bis Ende November eines Jahres durchgeführt.

Für die Dauerbeobachtung von Fledermäusen über mehrere Monate hinweg stellt HRAFNKEL Rohrmantelmasten als Instrumententräger zur Verfügung. Üblicherweise sind Masten mit einer Höhe von 40 bis 50 Metern ausreichend. Hier können wir auf unsere über 20-jährige Erfahrung im Bereich der Windmessungen zurückgreifen: Unsere Rohrmantelmasten aus eigener Konzeption sind für eine quasi-permanente Installation berechnet und entsprechend der Norm EUROCODE 1 nachgewiesen.





Aufzüge von Hrafnkel für Beobachtungssysteme

Je nach Anforderungen seitens der Umweltgutachter werden automatische Systeme zur Aufnahme von Fledermausrufen in zwei unterschiedlichen Höhen am Mast angebracht. Üblicherweise werden die Systeme so montiert, dass Aufnahmen sowohl in Bodennähe (3 bis 10 Meter) wie auch in einer Höhe von 40 bis 50 Metern gemacht werden. Aus diesen zeitgleichen Aufnahmen können Umweltgutachter die Aktivität unterschiedlicher Fledermausarten in Abhängigkeit der Höhe bestimmen.

Die Befestigung der Beobachtungssysteme kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen: Entweder wird das gesamte System auf der jeweiligen gewünschten Höhe montiert. Oder ausschließlich das Mikrofon wird auf dieser Höhe installiert, und das Aufnahmesystem wird in etwa 3 Meter Höhe befestigt. Die erste Lösung wird beispielsweise verwendet, um das System batcorder der Firma ecoObs zu montieren. Letztere Lösung haben wir bereits mehrfach mit den Systemen der Firma Wildlife Acoustics (SM2BAT, SM4BAT) verwirklicht. Das Beobachtungssystem oder das Mikrofon werden entweder fest am Mast installiert oder es erfolgt wahlweise die Befestigung an einem von HRAFNKEL entwickelten Aufzugsytem. Der Aufzug ermöglicht es, das Beobachtungssystem am Boden zu montieren und zu warten, somit kann Höhenarbeit vermieden werden.





Anforderungen an Fledermausbeobachtung

Je nach Fledermausart ist deren Flugaktivität auf bestimmte Flughöhen konzentriert. So fliegen beispielsweise Fledermäuse der Gattung Myotis überwiegend bodennah oder in geringer Höhe und nahe an Geländestrukturen. Sie fliegen somit meist unterhalb des Bereichs, der vom Rotor einer Windenergieanlage überstrichen wird. Damit bleibt das Kollisionsrisiko der Fledermäuse der Gattung Myotis mit den Windenergieanlagen geringer, sofern die Blatt-Unterspitze des Rotors nicht die Höhe von 20 bis 30 Metern unterschreitet. Dagegen ist beispielsweise das Kollisionsrisiko der Fledermäuse der Gattung Nyctalus mit den Windenergieanlagen höher, da sie sich oft in Flughöhen bewegen, die sich im Bereich der vom Rotor überstrichenen Fläche befinden.

Wichtiger Bestandteil der Umweltverträglicheitsprüfung eines Windkraftprojektes ist also eine Dauerbeobachtung der Fledermausaktivität auf unterschiedlichen Höhen, um die Kollisionsrisiken der Fledermäuse je nach Spezies und ihrer jeweiligen Flughöhe zu untersuchen.